Vintage, Retro oder doch einfach nur Secondhand? Wenn du dich schon mal durch einen Online-Shop, Flohmarkt oder Instagram- Vintage-Account geklickt hast, sind dir diese Begriffe garantiert begegnet. Aber was steckt wirklich dahinter – und worin unterscheiden sie sich?
In diesem Beitrag klären wir die Begriffe, helfen dir beim Einordnen und zeigen, warum diese Unterschiede wichtig sind – nicht nur für Sammler, sondern auch für Modebewusste, die nachhaltig einkaufen möchten.
🧥 Was bedeutet Vintage?
„Vintage“ bezeichnet in der Modebranche Originalkleidung vergangener Jahrzehnte, in der Regel zwischen 20 und 40 Jahren alt. Dabei handelt es sich nicht um neu produzierte Ware im alten Stil, sondern um echte Stücke aus ihrer jeweiligen Zeit.
Faustregel:
Ein Kleidungsstück gilt in der Regel als Vintage, wenn es:
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zwischen 1980 und ca. 2005 produziert wurde
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original erhalten ist (keine Reproduktion)
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eine gewisse stilistische und/oder qualitative Besonderheit aufweist
🔍 Typische Merkmale von Vintage-Mode:
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Klassische Markenetiketten (z. B. „Made in USA“, alte Adidas- oder Nike-Tags)
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Schwerere, langlebige Stoffe
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Zeittypische Farben & Schnitte (z. B. 90s Oversized oder 2000s Techwear)
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Oft Einzelstücke oder limitierte Serien
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Echte Gebrauchsspuren mit Charakter
👕 Beispiel: Ein original Adidas Trainingsanzug von 1997 mit Equipment-Tag und Made-in-France-Label – das ist echtes Vintage.
🌀 Was bedeutet Retro?
Retro-Mode ist neu produziert, orientiert sich aber stilistisch an der Vergangenheit. Oft werden Designs, Farben, Logos oder Schnitte aus den 80er, 90er oder 2000ern neu interpretiert – manchmal fast 1:1 übernommen.
🛒 Retro-Kleidung bekommst du bei großen Marken wie Adidas, Reebok, Nike oder Fila in Form von:
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Neuauflagen klassischer Modelle (z. B. der Nike Air Max 90 Retro)
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Remakes von Logos und Colorways
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"Heritage"- oder "Throwback"-Kollektionen
⚠️ Wichtig:
Retro ist nicht „schlechter“ – aber nicht original. Oft unterscheiden sich Stoffqualität und Verarbeitung deutlich vom Vintage-Vorbild.
📦 Beispiel: Ein neu produzierter Adidas Firebird-Tracktop mit dem bekannten Trefoil-Logo und Retro-Farben ist Retro, nicht Vintage.
♻️ Was bedeutet Secondhand?
Secondhand heißt erstmal nur: gebraucht. Es beschreibt jede Form von Kleidung, die weiterverkauft oder -gegeben wurde – unabhängig von Alter, Stil oder Herkunft.
👕 Das kann sein:
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Ein H&M-T-Shirt von vor zwei Jahren
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Ein Levi’s Hoodie von 2015
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Oder eben ein echtes Vintage-Stück von 1996
📌 Secondhand ist also der Überbegriff, unter dem auch Vintage fällt – aber nicht jedes Secondhand-Stück ist automatisch Vintage.
✅ Warum ist das wichtig?
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Authentizität:
Echte Vintage-Teile haben Geschichte – sie wurden getragen, geliebt, weitergegeben. Retro imitiert diesen Vibe, ist aber oft beliebiger. -
Nachhaltigkeit:
Secondhand & Vintage verlängern den Lebenszyklus eines Kleidungsstücks – besser für Umwelt & Ressourcen. -
Qualität:
Viele Vintage-Pieces wurden noch robuster gefertigt als heutige Massenware – gerade bei Jacken, Sweatern und Denim. -
Stil & Individualität:
Mit echtem Vintage trägst du keine Mode von der Stange. Viele Teile gibt es nur noch einmal.
💬 Fazit
Wenn du ein echtes Einzelstück mit Geschichte suchst, das nachhaltig und stilvoll ist, dann ist Vintage die Königsklasse.
Retro ist ideal, wenn du den Look willst, aber kein Original findest.
Secondhand bleibt der simpelste Einstieg – und ist ohnehin besser als neu kaufen.
Egal was du wählst: Du entscheidest dich immer für Persönlichkeit statt Massenproduktion. Und das ist heute wichtiger denn je.